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Ein optimales Fliesenergebnis beginnt mit der richtigen Vorbereitung des Untergrunds. Nur durch eine sorgfältige Bearbeitung der Basis, sei es durch Nivellierung, Grundierung oder das Ausgleichen von Unebenheiten, können spätere Probleme vermieden und ein langlebiges, ästhetisches Fliesenbild erreicht werden. Erfahren Sie, welche Schritte wichtig sind, um eine glatte, stabile Basis zu schaffen und welche Werkzeuge Sie benötigen. Unsere kompakte DIY-Anleitung ist perfekt für alle, die ihre Fliesenprojekte selbst umsetzen möchten – von der Nivellierung bis zur Grundierung.

Viele Materialien eignen sich als Fliesenuntergrund

Welches Material eignet sich am besten als Untergrund für Fliesen? Es gibt eine Vielzahl an Optionen, darunter Beton, Zementestrich, Calciumsulfatestrich und Gipsfaserplatten. Selbst Holz oder bereits bestehende Bodenfliesen können als Basis dienen, wobei die Vorbereitung je nach Untergrund unterschiedlich intensiv ausfallen kann. Da jede Untergrundart spezielle Eigenschaften mitbringt, ist es wichtig, diese bei der Untergrundvorbereitung zu berücksichtigen, um ein optimales Ergebnis zu erzielen.

Boden-mit-Wasserwaage-ausmessen

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Je nach Untergrund können unterschiedliche Materialeigenschaften oder Probleme relevant werden, auf die Sie achten sollten:

Reaktion auf Temperaturänderungen

Viele Materialien reagieren empfindlich auf Temperaturschwankungen, indem sie sich bei Wärme ausdehnen und bei Kälte zusammenziehen. Ohne geeignete Vorbereitung als Fliesenuntergrund kann dies zu Rissen in den Fliesen führen. Holz ist ein besonders anfälliges Material, das sich stark ausdehnt und zusammenzieht.

Erhöhte Saugfähigkeit

Materialien mit hoher Saugfähigkeit, wie beispielsweise bestimmte Betonarten, können bei der Fliesenverlegung problematisch werden. Diese saugen die Feuchtigkeit des aufgetragenen Fliesenklebers schnell auf, wodurch der Kleber zu früh trocknet und seine Haftkraft verliert. Infolgedessen haften die Boden- oder Wandfliesen nicht richtig auf dem Untergrund. Um dies zu verhindern, ist es wichtig, solche Untergrundarten vorab mit einer geeigneten Grundierung zu behandeln, die die Saugfähigkeit reduziert und eine stabile Klebeschicht ermöglicht.

Geringe Saugfähigkeit

Bei Materialien mit sehr niedriger Saugfähigkeit kann es ebenfalls geschehen, dass eine Fliese nicht haftet. Auch in diesem Fall müssen Sie den Fliesenuntergrund vorbereiten, damit sich die geflieste Fläche fest mit ihm verbinden lässt. Zu den Untergrundarten mit geringer Saugfähigkeit gehören beispielsweise mit speziellem Harz beschichtete Betonböden.

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Unebenheiten und Hohlräume

Jede Unebenheit des Untergrunds kann fachgerechte Fliesenlegearbeiten behindern. Das gilt insbesondere bei Großformatfliesen. Deshalb sollten Sie Unebenheiten auf dem Fliesenuntergrund ausgleichen. Ebenfalls problematisch sind Hohlräume, die etwa in Wandbelägen auftreten können.

Verschmutzungen

Jede Art von Verschmutzung kann dazu führen, dass eine Fliese schlecht haftet. Eine Reinigung des jeweiligen Untergrunds ist deshalb bei vielen Untergrundarten vor dem Fliesenlegen Pflichtprogramm.

Fliesenuntergrund: Am Anfang steht die Analyse

Die kleine Auflistung möglicher Eigenschaften von Fliesenuntergrund zeigt bereits: Wer den Fliesenuntergrund vorbereiten möchte, muss sich diesen Untergrund zunächst gut ansehen. Einige seiner Eigenschaften werden schnell durch das Material deutlich, aus dem seine oberste Schicht besteht (Beispiel: Gipsbeton und Saugfähigkeit). Große Unebenheiten erkennt man zumeist ebenfalls auf den ersten Blick. Andere relevante Eigenschaften des Wand- oder Bodenuntergrunds bemerkt man nicht so schnell. Dazu können etwa Hohlräume unter der Oberfläche einer Wand gehören. Sie erkennt man mit der Klopfprobe.

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Die Klopfprobe

Die Klopfprobe mit einem Gummihammer kann nicht nur Hohlstellen aufspüren, sondern auch Hinweise auf die Materialart hinter der Wand geben. Unterschiedliche Materialien erzeugen unterschiedliche Klopfgeräusche: Während massive Materialarten wie Beton hart und voll klingen, geben Hohlräume oder poröse Materialarten wie Gipskarton oder Hohlblocksteine ein dumpfes, hohles Geräusch ab. Auf diese Weise lässt sich nicht nur die Stabilität der Wand, sondern auch ihre Materialbeschaffenheit beurteilen, bevor notwendige Ausbesserungen vorgenommen werden.

Saugfähigkeit testen

Neben der Klopfprobe gibt es weitere Tests, um den Fliesenuntergrund vor dem Fliesenlegen zu prüfen. Wenn Sie vermuten, dass die Wand nicht ausreichend saugfähig ist, können Sie eine einfache Wasserprobe durchführen. Sprühen Sie Wasser auf eine verdächtige Stelle. Perlt das Wasser ab, weist das auf eine geringe Saugfähigkeit hin, was die Haftung des Fliesenklebers beeinträchtigen kann. In diesem Fall sollten Sie die Wand unbedingt mit einer geeigneten Grundierung behandeln, um eine optimale Klebewirkung zu gewährleisten.

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Gitterschnittprüfung: Tragfähigkeit testen

Die Gitterschnittprüfung ist eine nützliche Methode, um die Tragfähigkeit des Wanduntergrunds zu beurteilen. Mit einem scharfen Messer ritzen Sie ein kleines Gittermuster in die Oberfläche der Wand. Wenn an den Kanten des Gitters Material abbröckelt oder sich löst, ist dies ein Hinweis darauf, dass die Wand nicht ausreichend stabil ist, um die Wandfliesen zu tragen. In einem solchen Fall sollte der Untergrund entsprechend verstärkt oder behandelt werden, bevor mit den Fliesenarbeiten begonnen wird.

Untergrund vorbereiten: So können Sie vorgehen!

Ist die Analyse abgeschlossen, können die eigentlichen Vorbereitungen beginnen. Abhängig von den Problemen des Boden- oder Wanduntergrunds sind verschiedene Schritte nötig. Grundsätzlich gilt die folgende Reihenfolge, wobei nicht jeder aufgeführte Schritt bei jedem Fliesenuntergrund nötig ist:

  • Reinigen
  • Unebenheiten ausgleichen
  • Grundierung oder Haftgrund auftragen
  • Abdichtung auftragen
  • Untergrund entkoppeln

Die letzten beiden Schritte, Abdichtung und Entkopplung, sind nicht immer notwendig und hängen vom jeweiligen Untergrund ab. Wie genau Sie jeden der Schritte durchführen sollten, erfahren Sie in den folgenden Anleitungen, die Ihnen detaillierte und praktische Hilfestellungen bieten.

Vorbereitung bei verschmutzten Flächen

Fettlösende Spülmittel eignen sich gut, um Fette und Schmutz von Oberflächen zu entfernen, während alkoholbasierte Reinigungsmittel gegen Schimmel eingesetzt werden können. Bei der Schimmelentfernung sollten Sie jedoch besonders vorsichtig vorgehen und Schutzkleidung tragen, um sich zu schützen. Vergessen Sie nicht, neben der Reinigung auch die Ursache des Schimmelbefalls zu ermitteln und zu beheben, um eine erneute Ausbreitung zu verhindern.

Unebenheiten beseitigen

Wenn Sie einen unebenen Fliesenuntergrund vorbereiten möchten, sind Ausgleichs- und Nivelliermassen entscheidend. Nivelliermasse ist selbstnivellierend, was bedeutet, dass sie sich nach dem Auftragen von selbst zu einer ebenen Fläche verteilt. Bei Ausgleichsmasse, die nicht immer selbstnivellierend ist, müssen Sie selbst aktiv für eine gleichmäßige Verteilung sorgen. In beiden Fällen ist es wichtig, die Masse mit einer Stachelwalze zu entlüften, um Luftblasen zu vermeiden, die die Ebenheit und das spätere Verlegen der Fliesen beeinträchtigen könnten.

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Reduzierung der Saugfähigkeit des Untergrunds

Bei sehr saugfähigen Materialarten, wie unbehandeltem Beton oder Gips, sollten Sie vor dem Fliesenlegen eine Grundierung, wie Tiefengrund, auftragen. Diese Grundierung reduziert die Saugfähigkeit des Boden- oder Wanduntergrunds und verhindert, dass der Fliesenkleber zu schnell austrocknet, was die Haftung der Wand- oder Bodenfliesen beeinträchtigen könnte. Tiefengrund sorgt dafür, dass der Kleber gleichmäßig trocknet und eine stabile Verbindung zwischen Fliese und Untergrund entsteht. So gewährleisten Sie eine langlebige und sichere Fliesenverlegung.

Glatten, kaum saugfähigen Untergrund vorbereiten

Für glatte, kaum saugfähige Untergründe, wie z. B. Beton oder alte Fliesen, empfiehlt sich die Verwendung von Haftgrund. Dieser sorgt dafür, dass der Fliesenkleber optimal haftet und sich die Fliesen fest mit dem Verlegeuntergrund verbinden. Der Haftgrund schafft eine raue Oberfläche, die die Verbindung zwischen Kleber und Fliesenuntergrund verbessert, was insbesondere bei sehr glatten Materialien notwendig ist. Achten Sie darauf, den Haftgrund gleichmäßig aufzutragen, um eine gute Haftung zu gewährleisten und das Abplatzen der Fliesen zu verhindern.

Temperaturempfindliche Materialien vorbereiten

Bei Materialien wie Holz, die sich aufgrund von Temperaturschwankungen stark ausdehnen und zusammenziehen, ist es ratsam, eine Entkopplung zwischen dem Fliesenuntergrund und der gefliesten Fläche vorzunehmen. Durch die Verwendung von Entkopplungsplatten wird verhindert, dass die Bewegungen des Fliesenuntergrunds zu Rissen oder Spannungen in den Fliesen führen. Diese Platten absorbieren die Materialbewegungen und sorgen so für eine dauerhafte und sichere Fliesenverlegung, auch bei stark temperaturanfälligen Untergründen.

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Was spricht für Profiarbeit beim Vorbereiten des Fliesenuntergrunds?

Manchmal mag es einfach erscheinen, einen Fliesenuntergrund selbst vorzubereiten, doch sobald die Anforderungen steigen, lohnt sich die Beauftragung eines Fliesenlegers. Besonders beim Ausgleichen von Unebenheiten oder der Entkopplung großformatiger Fliesen ist Präzision gefragt. In Feuchträumen, wo eine fehlerhafte Abdichtung zu schweren Wasserschäden führen kann, ist das Fachwissen eines Profis unverzichtbar.

Ein professioneller Fliesenleger stellt sicher, dass Unebenheiten vollständig beseitigt und notwendige Tests wie die Klopfprobe durchgeführt werden. Fehlen diese Schritte, können gerade bei großformatigen Fliesen Risse entstehen oder Fliesen lösen sich. Besonders in Feuchträumen kann eine mangelhafte Abdichtung das Eindringen von Feuchtigkeit in die Bausubstanz fördern, was teure Schäden verursacht.

Die Ausgaben für Eigenleistungen sind nur dann geringer, wenn alles korrekt und ohne Fehler ausgeführt wird. Ein Fliesenleger hingegen liefert nicht nur ein optisch ansprechendes Resultat, sondern auch eine stabile und haltbare Ausführung, die spätere, kostspielige Reparaturen vermeidet. Zudem spart man wertvolle Zeit und Mühe, indem man die Vorbereitung und das Verlegen den Profis überlässt.

BB Fliesen-Raumdesign Beratungsgespraech

Vertrauen Sie den Experten: BB Fliesen & Raumdesign realisiert Ihr Projekt

Ob es um die Vorbereitung des Verlegeuntergrundes, den Ausgleich von Unebenheiten oder die Abdichtung in Feuchträumen geht – die Arbeit eines Fliesenlegers ist oft entscheidend für ein perfektes Ergebnis. Bei BB Fliesen und Raumdesign ist Ihr Fliesenprojekt in den besten Händen. Unser erfahrenes Team begleitet Sie im Großraum Heilbronn von der ersten Idee mit kompetenter Fachberatung und Planung bis zur finalen Umsetzung und sorgt dafür, dass Ihre Vorstellungen fachgerecht und termintreu verwirklicht werden. Wir garantieren nicht nur eine perfekte Verlegung, sondern unterstützen Sie auch bei der Wahl der passenden Materialien und der Gestaltung, damit Sie ein Ergebnis erhalten, das sowohl funktional als auch ästhetisch überzeugt. Rufen Sie uns einfach an oder senden Sie uns eine E-Mail, um ein erstes Beratungsgespräch zu vereinbaren. Wir freuen uns darauf, Ihr Projekt mit Ihnen zu besprechen und Ihre Wohnträume zu realisieren.
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